k+a 2010.4 : Zu Tisch! Kunst und Tafelkultur | A table! Art et culture culinaire | A tavola! Arte e cultura culinaria

k+a 2010.4 : Zu Tisch! Kunst und Tafelkultur | A table! Art et culture culinaire | A tavola! Arte e cultura culinaria

Liebe Leserin, lieber Leser,

So vielfältig wie die Kulturen des Essens, so spannend und anregend ist es, die kunsthistorischen und historischen Bezüge zu den verschiedenen Orten und Traditionen der Tafelkultur zu erkunden. Aus der Notwendigkeit der täglichen Ernährung hat der Mensch schon immer mehr gemacht und dem Akt der Nahrungsaufnahme einen würdigen Rahmen verliehen. Bei einem Besuch im Alimentarium in Vevey, dem einzigen Museum weltweit, das sich mit Tafelkultur und menschlicher Ernährung auseinandersetzt, werden wohl jedem Besucher angesichts der Expographie schlagartig zwei Dinge bewusst. Erstens: Essen ist Kommunikation. Zweitens: Es gibt kaum einen besseren Spiegel unserer Kultur als die Tafel und die Räumlichkeiten, in denen sie jeweils stattfindet. Der Fotoessay «à table» von Michael Peuckert im vorliegenden Heft illustriert das anhand einer kleinen Zeitreise durch «Orte des Essens» sehr deutlich.

Eine Mitteilung noch bezüglich des Registers von Kunst + Architekur in der Schweiz für die Jahrgänge 2009 und 2010: Wir haben uns entschlossen, das Register nicht mehr in gedruckter Form herauszugeben, sondern es auf der GSK-Website www.gsk.ch im Bereich k + a zu platzieren, wo es nach Bedarf ausgedruckt werden kann.

Im Namen der Redaktion von Kunst + Architektur in der Schweiz wünsche ich Ihnen für das kommende Jahr alles Gute und bedanke mich für das Interesse an unserer Zeitschrift und das Vertrauen, das Sie der Arbeit der GSK entgegenbringen.

Mit herzlichen Grüssen
Michael Leuenberger





Essay | Essai | Saggio

A table. Der lange Weg vom Ess-Theater zum Kunstwerk auf dem Teller
Andreas Morel

Es ist unbestritten, dass der Mensch wie jedes Lebewesen nur überleben kann, wenn sein Körper mit Speise und Trank versorgt wird. Dass diese Massnahme sich mit bestimmter Regelmässigkeit zu wiederholen hat, wird jeder Mutter von ihrem Kind schon kurz nach der Geburt lautstark in Erinnerung gebracht. Licht und Dunkel sind seit Jahrhunderten bestimmend für die Arbeits- und die Ruhephasen im Jahreslauf. Mahlzeiten geben dem Tagesablauf Struktur. Aus verschiedenen, nicht zuletzt ökonomischen Gründen fanden sie in der Gemeinschaft statt. Sollte sich einmal ein Gast dazugesellen, tat er dies nicht ungebeten. Er wurde in die Gemeinschaft aufgenommen und, mindestens vorübergehend, Teil davon. Seine Platzierung bei Tisch war nicht zufällig, sondern Ausdruck der Wertschätzung, die ihm seitens des Gastgebers entgegengebracht wurde.
Der dem Mahl eigene serielle Aspekt und Fakten wie Unverzichtbarkeit und Konvergenz sind ideale Voraussetzungen, mit einem an sich selbstverständlichen Akt andere Intentionen zu assoziieren. Die Palette der Möglichkeiten ist schier unbegrenzt. Die Zahl der Akteure reicht von zwei beim ‹Willkomm› bis zu Hunderten, wenn es darum ging, den Adel für einen Kreuzzug zu gewinnen. Der ursprüngliche Zweck des Zusammenkommens, die Verpflegung, gerät fallweise zur Nebensache. Eine andere, klar definierte Absicht bestimmt über Zeitpunkt, Teilnehmer, Auswahl und Inszenierung.

Riassunto
A table. Dal banchetto-spettacolo all’opera d’arte nel piatto
Da tempo immemorabile, i pasti regolari scandiscono lo svolgimento della giornata. Nei pasti collettivi la nutrizione quale scopo principale del ritrovo è sovente rimasta di importanza secondaria. Presso le corti principesche, ad esempio, dal XIV secolo si mettevano in scena veri e propri banchetti-spettacolo, che costituivano opere d’arte di grande effetto, intese a rappresentare il rango e il potere del casato. I cibi e le bevande dovevano essere straordinari e copiosi – l’opulenza era più importante della raffinata valorizzazione dei sapori. Dal XVI secolo si affermò gradualmente l’individualizzazione del coperto: passo dopo passo ogni commensale ebbe a disposizione le proprie posate. Nel XIX secolo l’aspetto visivo passò in secondo piano, a favore del raffinamento dei sapori. Nel XX secolo, questo processo è stato ulteriormente approfondito: grazie all'attenzione concentrata sulla preparazione degli alimenti, le pietanze sono diventate vere opere d’arte.

Résumé
A table. Du théâtre culinaire au chef-d’oeuvre sur assiette
Depuis des temps immémoriaux, les repas réguliers structurent le déroulement de la journée. Le but principal du repas en commun, qui est de se nourrir, a cependant souvent revêtu un caractère accessoire. Dans les cours princières, par exemple, on mit en scène, dès le XIVe siècle, un véritable théâtre culinaire, un chef-d’oeuvre mémorable qui devait refléter le rang et le pouvoir de la maison. Les mets et les boissons devaient être extraordinaires et d’une grande abondance – l’opulence était plus importante que la mise en valeur gustative des produits utilisés. Depuis le XVIe siècle, le couvert s’est individualisé: petit à petit, chaque invité s’est mis à disposer de son propre couvert. Au XIXe siècle, on a commencé à accorder plus d’importance au goût des plats, et moins à leur aspect. Ce processus s’est poursuivi au XXe siècle: tout est mis en oeuvre pour que l’arrangement et le contenu de l’assiette, ainsi que la succession des vins, soient en parfaite harmonie.


Dossier 1
Moghegno
Grotti e cantine a Moghegno
Dove natura e architettura si compenetrano profondamente
Flavio Zappa

Nella società agropastorale le costruzioni destinate alla conservazione delle derrate alimentari deperibili e del vino erano parte integrante del sistema di strutture aziendali di cui doveva disporre una famiglia. A Moghegno, in Valmaggia, cantine sotto roccia e grotti formano un nucleo compatto in profonda simbiosi con le caratteristiche ambientali.

Résumé
Les grotti et les celliers de Moghegno
La bande adossée aux falaises abruptes de Moghegno présente une morphologie et des conditions environnementales favorables à l’implantation de structures destinées à la conservation des denrées alimentaires et du vin. Son exploitation à cette fin est probablement très ancienne, même si les dates retrouvées ne remontent pas au-delà du XVIIe siècle. Le grand nombre de cellae ou celliers (environ quatre-vingt-dix parmi les caves voûtées et abris sous roche) et l’extrême parcellisation du terrain – avec la situation cadastrale embrouillée qui en découle – témoignent de l’importance de ces structures qui étaient des compléments fonc-tionnels indispensables aux habitations et autres constructions rurales. La conservation des fruits du travail était en effet tout aussi importante que leur production.
Les grotti de Moghegno présentent des particularités architecturales notables, à savoir des volumes importants qui se développent en hauteur, d’un caractère plutôt rustique, mais n’étant toutefois pas dénués d’une certaine recherche formelle, et qui font de ce petit noyau un élément tout à fait caractéristique du tissu villageois. Leur profondeur, la complexité des accès et l’élégante symétrie des façades, dont l’homogénéité est due à une utilisation avisée de la pierre, créent un ensemble digne d’être mentionné et méritant d’être protégé, n'ayant pas d'autre équivalent dans le reste de la vallée.

Zusammenfassung
Die Grotti von Moghegno
Das Gelände am Fuss der Berge im Westen von Moghegno weist eine Morphologie und Bedingungen auf, die zur Errichtung von Bauten zur Lagerung von Lebensmitteln und Wein geeignet sind. Schon seit Jahrhunderten wurde das Gelände so genutzt, selbst wenn die überlieferten Jahreszahlen nicht weiter als bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Die grosse Zahl von Kellern (etwa 90 Gewölbekeller und aus dem Fels gehauene Räume, im Tessiner Dialekt splüi genannt) und die äusserst komplizierte Grundbuchsituation mit Rechten und Pflichten zeugen von der Bedeutung der Anlagen als wichtige funktionale Ergänzung zu den Wohnräumen und den anderen ländlichen Bauten, da die Lagerung der Erzeugnisse ebenso wichtig wie ihre Produktion war.
Die Grotti von Moghegno weisen bemerkenswerte architektonische Besonderheiten auf: Als grosse, sich vertikal in die Höhe und in die Tiefe abwickelnde Volumen von eher rustikalem Charakter und dennoch nicht ohne einen gewissen formalen Anspruch, sind sie ein prägendes Element in der Dorfstruktur. Die Ausdehnung in die Tiefe, die Komplexität der Zugänge und die elegante Symmetrie der Fassaden, verbunden mit einer gekonnten Bearbeitung des Steins, haben ein bemerkenswertes Ensemble hervorgebracht, das im Tal einzigartig und schützenswert ist.


Dossier 2
Aigle
Le carnotzet. Santé et conservation !
Typologie d’un local à boire propre au canton de Vaud
Bruno Corthésy

Le « carnotzet » désigne dans le canton de Vaud un petit local en sous-sol consacré à la dégustation de vin. Présent autant dans des édifices publics que chez des particuliers, il est souvent aménagé de façon rustique, lambrissé de bois et meublé de manière rudimentaire, afin d’évoquer un intérieur archaïque.

Zusammenfassung
Das Carnotzet. Auf die Gesundheit!
Unter einem Carnotzet versteht man im Kanton Waadt einen kleinen, für die Weindegustation bestimmten Raum im Kellergeschoss des Hauses. Entgegen der weitverbreiteten Ansicht, es handle sich hierbei um eine alte häusliche Tradition, ist das erste Carnotzet erst 1894 entstanden. An der Messe für Gewerbe und Landwirtschaft von Yverdon trat es erstmals in Erscheinung und erfreute sich auf Anhieb grosser Beliebtheit. Bald schon traf man es an nationalen Ausstellungen, in Gastwirtschaftsbetrieben, öffentlichen Bauten und in privaten Wohnhäusern an. Das herausragendste Carnotzet des Kantons Waadt ist in den Kellergewölben der Cave de la Monnaie aus dem Jahr 1803 untergebracht und soll nun den Rekonstruktionsarbeiten am Parlamentsgebäude nach dem Brand von 2002 zum Opfer fallen.

Riassunto
Il carnotzet. Alla salute!
Nel canton Vaud il termine «carnotzet» indica un piccolo locale interrato, riservato alla degustazione del vino. Per quanto associato a un’antica tradizione domestica, il primo carnotzet risale soltanto al 1894. Compare per la prima volta all’Esposizione commerciale e agricola di Yverdon, dove ottiene un notevole successo. In seguito si diffonde rapidamente nelle Esposizioni nazionali, nei luoghi di ristorazione, negli istituti pubblici e nelle case private. Oggi il più prestigioso tra i carnotzet del canton Vaud, ospitato nella cantina «La Monnaie» risalente al 1803, è destinato alla demolizione: la ricostruzione del Palazzo del parlamento vodese a Losanna, distrutto da un incendio nel 2002, prevede infatti la soppressione della storica «Monnaie».


Dossier 3

Tafeln zu Ehren des Vaterlandes
Essen und Trinken an den schweizerischen Verbandsfesten im 19. Jahrhundert
François de Capitani

Als Orte der Beschwörung des Vaterlandes, der Republik und der Demokratie gingen die Bankette der grossen Verbandsfeste des 19. Jahrhunderts in die Geschichte ein. Das Bild eines freien und souveränen Volkes sollte allen vor Augen geführt werden. Doch was genau lag auf den Tellern in den Festhütten?

Riassunto
Banchetti in onore della patria
Le feste federali del XIX secolo non erano solo gare di tiro, di ginnastica o di canto, ma anche grandi manifestazioni patriottiche. I discorsi e i motti delle bevute durante i banchetti erano incentrati sulla celebrazione della libertà, della patria e della democrazia. Il vino scorreva a fiumi e l’ideale culinario era a base di grandi quantitativi di carne. Il padiglione per le feste, appositamente costruito per l’occasione, diventava per alcuni giorni un tempio del culto nazionale, che culminava nell’euforia di massa. Le feste federali di tiro costituirono il modello per tutte le altre feste, anche a livello cantonale e regionale. Nel XX sec. l’accresciuto interesse per l’aspetto competitivo portò a una riduzione del consumo di alcool – perlomeno durante il giorno –, il banchetto quale celebrazione dell’idea nazionale perse forza e la sala delle feste riccamente decorata lasciò il posto a una sobria tenda.

Résumé
Festivités en l’honneur de la patrie
Les fêtes organisées par les sociétés au XIXe siècle n’étaient pas seulement l’occasion de se livrer à des compétitions de tir, de gymnastique ou de chant: elles étaient aussi de grandes manifestations patriotiques. La liberté, la patrie, la démocratie étaient célébrées par des discours et des toasts, et leur évocation occupait une place centrale dans les banquets. Le vin coulait à flots, de grosses quantités de viande représentaient l’idéal culinaire. La Festhütte (halle des fêtes), construite spécialement pour la durée de la manifestation, devenait pour quelques jours le temple d’un culte patriotique qui atteignait son apogée dans une euphorie collective. Les Fêtes fédérales de tir furent un modèle imité par toutes les autres fêtes, y compris au plan cantonal et régional. Au XXe siècle, les compétitions elles-mêmes ont gagné en importance, et la consommation d’alcool – du moins pendant la journée – a diminué. Le banquet, qui était autrefois considéré comme lieu de consécration patriotique, a perdu de sa force, et la halle des fêtes richement décorée a fait place à une simple tente.


Interview | Interview | Intervista

«Fleisch symbolisiert Kraft, Männlichkeit und Reichtum»
Ein Gespräch mit François de Capitani über Menupläne aus vergangener Zeit, den Vormarsch des Biers im 19. Jahrhundert und die Besonderheit des Albisgütli.
Magdalena Schindler


Dossier 4
Max Bottini
Der Tisch als Ort der Erfahrung
Max Bottinis Projekte im Kontext der Künstlerküche
Anna Bürkli

Der Thurgauer Künstler Max Bottini zelebriert das Kochen und das Essen in Gemeinschaft als Kunst. Dieser Weg in Richtung einer allumfassenden Ästhetik zeichnet sich in der Kunst mit der Thematisierung von Nahrungsmitteln in der Malerei und dem Durchbruch in die Aktion im 20. Jahrhundert ab.

Résumé
La table en tant que lieu d’expérience
Les repas sont des situations lors desquelles on communique, ce que les arts plastiques thématisent depuis toujours. Depuis que l’art s’est éloigné de l’oeuvre en tant qu’objet et que le processus a revêtu une signification autonome, l’action elle-même est devenue objet de l’art. Un repas ne peut donc plus être montré seulement sous forme de représentation, mais dans l’ici et maintenant, avec la participation des destinataires. Dans ce contexte, faire la cuisine peut, en tant que pratique, trouver sa place dans l’art contemporain. L’artiste thurgovien Max Bottini travaille depuis le début des années 1990 à une oeuvre dédiée au thème culturel de l’alimentation. L’incitation à la communication, le lieu, le temps et le goût sont des aspects centraux de ses créations. L’artiste est à la fois initiateur, cuisinier, organisateur et présentateur. Se voulant généraliste, il crée des concepts pour une plastique sociale au sens où l’entendait Joseph Beuys, prenant comme point de départ des thèmes issus de l’alimentation, qui deviennent oeuvre d’art dans l’expérience de son public.

Riassunto
La tavola come luogo di esperienza
I pasti costituiscono situazioni di comunicazione. Da sempre le arti figurative hanno fatto proprio il tema del pasto quale metafora di socialità. Da quando l’arte ha preso le distanze dall’oggetto a favore del processo, che ha acquisito una valenza autonoma, anche l’azione è diventata un soggetto artistico. Un pasto può quindi essere proposto non più soltanto attraverso una rappresentazione visuale, bensì nel qui e ora, con la partecipazione del fruitore. In questo contesto, l’azione concreta del cucinare si inscrive a pieno titolo nelle pratiche nell’arte contemporanea. L’attività dell’artista turgoviese Max Bottini è incentrata dai primi anni Novanta sul tema culturale del mangiare. Tra i principali aspetti del suo lavoro figurano l’invito alla comunicazione, il luogo, il tempo e i sapori. L’artista è attivo come iniziatore, cuoco, organizzatore e moderatore. Di spirito generalista, Bottini crea concetti per una «plastica sociale», basati su temi relativi all’alimentazione quale punto di partenza, che prendono corpo attraverso l’esperienza del pubblico.


Dossier 5

Un joyau dans son écrin
La table et la salle à manger des maisons Heimatstil genevoises
Frédéric Python

Vers 1900, le repas est considéré comme essentiel à l’épanouissement individuel. Suivant l’évolution des moeurs, les architectes réformistes s’empressent d’intégrer cette donnée dans les intérieurs bourgeois. La salle à manger y acquiert une valeur nouvelle qui est parfaitement illustrée par le travail de l'architecte genevois Edmond Fatio : attentif à la qualité de l’éclairage ou au service de la table, celui-ci crée des hiérarchies subtiles entre les accès ou les décors, pour assurer une parfaite commodité et souligner adéquatement la portée symbolique de cette pièce qui, pendant quelques années, devient le coeur vivant de la maison.

Riassunto
La sala da pranzo delle case Heimatstil ginevrine
Dopo due secoli di evoluzione, la sala da pranzo diventa per qualche anno il cuore della casa familiare. A Ginevra alcuni esempi tratti dall’opera dell’architetto Edmond Fatio (1871–1959) illustrano la varietà delle scelte spaziali, tecniche o decorative e pongono in luce il nuovo ruolo riservato a questo ambiente. Oltre ad attribuirle dimensioni più generose, l’architetto l’ha ampiamente aperta verso l’esterno, senza però compromettere l’intimità che le è propria. Per soddisfare tanto le funzioni di comodità quanto i valori morali cari alla borghesia del secolo dell’industria, l’articolazione spaziale della sala da pranzo, con zone di servizio e la parte del salone, è impostata con molta cura, mentre l’arredo è ispirato all’Heimatstil, ritenuto consono al carattere dell’ambiente. L’epoca d’oro della sala da pranzo, intorno al 1900, si concluderà con il cambiamento di mentalità implicato dal primo conflitto mondiale.

Zusammenfassung
Das Esszimmer der Genfer Heimatstil-Häuser
Nach einer Entwicklung von zwei Jahrhunderten wird das Esszimmer für einige Jahre zum Herzen des Wohnhauses. In Genf illustrieren Beispiele aus dem Werk des Architekten Edmond Fatio (1871–1959) die Vielfalt in der Raumbehandlung, der verwendeten Bautechniken und Ausstattungen und unterstreichen die neue, bedeutende Rolle dieses Zimmers. Dabei gewährt der Architekt dem Esszimmer nicht nur mehr Raum, sondern öffnet es zudem grosszügig nach aussen hin, wobei er sorgsam darauf achtet, den ihm eigenen intimen Charakter zu bewahren. Um den praktischen Bedürfnissen und den moralischen Werten des Bürgertums des Jahrhunderts der Industrie gleichermassen gerecht zu werden, wurde der Zugang vom Salon und der Küche zum Esszimmer mit grösster Sorgfalt geplant, während für die Ausstattung aufgrund seiner Übereinstimmung mit dem Charakter des Raums die Wahl auf den Heimatstil fiel. Das goldene Zeitalter, welches das Esszimmer um 1900 erlebte, sollte die durch den Ersten Weltkrieg bewirkte Veränderung des Zeitgeists jedoch nicht überdauern.


Persönlich | Personnel | Personale

Ein Museum für Speis und Trank
Das Alimentarium in Vevey
Michael Leuenberger

Ein Besuch im einzigen Museum der Welt, das sich mit Tafelkultur und menschlicher Ernährung auseinandersetzt.


KdS | MAHS | MAS

Der Bezirk Höfe
Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe Band IV
Anja Buschow Oechslin

Der neue Kunstdenkmälerband über den Bezirk Höfe nimmt eine Region in den Blick, die in den letzten 50 Jahren eine geradezu rasante bauliche Entwicklung erlebt hat. Bis in die 1950er Jahre hatte sich die Besiedlung aus kleinen Strassendörfern und verstreut in einer intakten Landschaft gelegenen Bauernhäusern weitgehend erhalten. Danach setzte, bedingt durch die Nähe zu Zürich und den Bau der Nationalstrasse, eine bis heute anhaltende Bautätigkeit ein. Die ehemaligen Dörfer des zwischen Etzel und Zürichsee gelegenen steuergünstigen Bezirks gelten mit ihren seesichtigen Hängen heute als bevorzugte Wohnadressen. Das Fischerdorf Pfäffikon hat sich zu einem weltweit bedeutenden Bankenzentrum gewandelt, und die ehemals kleinen Ortschaften Bäch, Wollerau, Wilen, Freienbach und Pfäffikon sind nahezu zusammengewachsen. Entstanden ist eine nicht nur für diesen Bezirk typische Agglomeration.


François Maurer-Kuhn zum 80. Geburtstag

Am 5. Januar 2011 feiert François Maurer- Kuhn seinen 80. Geburtstag. Mit den Brüdern Emil und Hans Maurer, die sich um die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte hochverdient gemacht haben, ist er nicht verwandt. Schüler von Joseph Gantner und Hans Reinhardt an der Universität Basel, promovierte er summa cum laude mit einer Doktorarbeit über die romanische Kapitellplastik in der Schweiz, publiziert 1971; der damalige Zürcher Ordinarius für mittelalterliche Kunstgeschichte, Adolf Reinle, würdigte sie einer begeisterten Rezension.
Nach dem Studium stieg François in das Kunstdenkmäler-Werk der Stadt Basel ein, dem er neben der Ausübung anderer Mandate während seiner ganzen Berufszeit treu blieb. Von ihm stammen die Bände IV und V des Basler Inventars (1961, 1966) sowie 90 Seiten Nachträge zum Reprint des Bandes I (1971). Im Kunstführer durch die Schweiz bearbeitete er den Stadtkanton (als Sonderdruck 1980). Älteren Romands dürfte auch seine Mitarbeit am Dictionnaire des églises de France, Belgique, Luxembourg, Suisse (1966–1971) gegenwärtig sein. Unter den Basler Profanbauten hat er den Spiesshof untersucht (1978).


Interview KdS | Interview MAHS | Intervista MAS

Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse – personnalités
Réponses de Jean-Frédéric Jauslin, Directeur de l’Office fédéral de la culture (OFC)


Publikationen der GSK | Publications de la SHAS | Pubblicazioni della SSAS

Schweizerische Kunstführer
Die zweite Serie 2010 der Schweizerischen Kunstführer (Serie 88) ist im Oktober erschienen. Ein Blick auf die neuen Titel zeigt die Vielfalt der Themen.

Serie 88: Die Peterskirche in Basel, Botanischer Garten Bern, Agnuzzo, Stadtkirche Burgdorf, Die Oswaldkapelle in Breite bei Nürensdorf, Das Landgut Lohn in Kehrsatz BE, Löwenberg


GSK | SHAS | SSAS

Jahresversammlung 2011 in Neuenburg
Assemblée annuelle 2011 à Neuchâtel
Assemblea generale 2011 a Neuchâtel


Die nächste Jahresversammlung der GSK findet am 9. April 2011 in Neuenburg statt. Zu diesem Anlass laden wir Sie in den im Schloss gelegenen Grossratssaal von Neuenburg ein. Dieser neumittelalterliche Saal wurde 1873–1875 erbaut. Nach der Generalversammlung wird ein Stehlunch in der Salle des Chevaliers des Schlosses serviert.

La prochaine assemblée annuelle de la SHAS se tiendra le 9 avril 2011 à Neuchâtel. Nous vous invitons, pour l’occasion, dans la salle du Grand Conseil de Neuchâtel, au Château. De style néomédiéval, cette salle a été édifiée entre 1873 et 1875. A l’issue de la séance, un buffet sera servi dans la salle des Chevaliers, toujours au Château.

La prossima assemblea generale della SSAS si terrà il 9 aprile 2011 a Neuchâtel. Vi invitiamo già fin d’ora a partecipare a questo appuntamento, che avrà luogo nella sala del Gran Consiglio neocastellano: una sala in stile neomedievale costruita nel 1873-75 all’interno del castello. Il buffet sarà servito in un altro locale del castello, la Salle des Chevaliers.


Die GSK auf dem ersten Schweizerischen Kongress für Kunstgeschichte

Anfang September gab es zwei Premieren in der schweizerischen Kunstgeschichte: Vom 2. bis 4. des Monats fand der erste Schweizerische Kongress für Kunstgeschichte in Bern statt, und die GSK war auf diesem Kongress mit einem Messestand vertreten. Der von der Vereinigung der Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker in der Schweiz veranstaltete Grosskongress sollte über die neuesten Forschungen orientieren und dem Fachpublikum die Möglichkeit geben, berufliche Beziehungen zu pflegen. In 12 Sektionen und zusätzlichen Plena konnten etwa 60 Vorträge gehört werden. Daneben stellten sich auf einer kleinen Messe Institutionen und Verlage mit ihren Publikationen und Projekten vor.


Auslandreisen | Voyages à l’étranger | Viaggi all’estero

Cotswold
Kunst und Landschaft in den Grafschaften Gloucestershire, Warwickshire, Worcestershire und Herefordshire


Interview | Interview | Intervista

Jahre des Wandels
Michael Leuenberger

Per Ende des Jahres 2010 tritt Prof. Dr. Rainer J. Schweizer als Präsident der GSK zurück. Im Gespräch äussert er sich über die Ereignisse der vergangenen Jahre und die Zukunft der GSK.


Bücher | Livres | Libri

Parution du Guide artistique de la Suisse, tome 4a

En cette veille de Noël, nous avons la joie de vous annoncer la parution imminente du tome 4a du Guide artistique de la Suisse, qui sortira de presse au mois de février 2011. Il réunira les régions suivantes : Jura, Jura bernois, Neuchâtel, Vaud et Genève. Publiées en allemand dans le tome 3, les communes francophones du Jura bernois y sont reprises en français.
Les cantons de Fribourg et du Valais, bilingues et catholiques, feront l’objet du tome 4b (à paraître d’ici quelques mois), chaque commune étant traitée dans sa langue vernaculaire – français ou allemand.

 

Preis
CHF 20.00
GSK-Mitgliederpreis
CHF 15.00
Type:
Buch
Seitenzahl
90
Artikelnummer
K+A-2010.4
Inhaltssprache
Deutsch
Französisch
Italienisch
Erscheinungsdatum
ISBN
978-3-03797-445-2
Verlag
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte